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Posted on February 20, 2018
CLAIR - OBSCUR
Kontraste erzeugen spannungsreiche Wechselwirkungen.
Die Ausstellung „Clair-Obscur“ spielt mit den Möglichkeiten, verschiedene künstlerische Positionen der zeitgenössischen Malerei vor dem Hintergrund des Themas „Hell-Dunkel“ gegenüberzustellen.
Der vieldeutige Titel erzählt vom ständigen Wechsel von Tag und Nacht, Licht und Schatten, der den Lauf der Natur ebenso bestimmt wie die psychologischen, körperlichen und historischen Facetten der menschlichen Erfahrungswelt.
Als Gestaltungsmittel in der Malerei verhilft der Gebrauch des Hell-Dunkel zur Steigerung des Räumlichen und es Ausdrucks. Er kann dramatische Effekte ermöglichen, Dinge klar hervorheben und ein unbewusstes, nervöses Timbre erzeugen.
Der Begriff des Hell-Dunkel spiegelt zu dem die vielschichtige Geschichte des Ausstellungsortes wider. Zu Zeiten der DDR war die Karl-Marx-Allee eine Prachtstraße sozialistischer Überhöhung, gebaut für Militärparaden und als Luxusresidenz für die Partei-Eliten. Sie glorifiziert die sozialistische Idee und führt sie gleichzeitig ad absurdum.
Heutzutage haben sich in den historischen, repräsentativen Gebäuden, die mit Szenen des idealen Arbeiter- und Bauernstaates geschmückt sind, Luxusmarken aller Art eingemietet.
Ohne direkt auf diese politisch-gesellschaftlichen Zusammenhänge einzugehen, nehmen die jungen Künstler der Ausstellung Clair-obscur die Herausforderung an, sich in einem solch widersprüchlichen und in gewisser Weise brutalen Kontext zu positionieren.