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R A U S C H


Posted on February 20, 2017

http://dasarty.com/schaufenster/

Event Type:

Exhibition

Location:

Schau Fenster - Raum für Kunst, Lobeckstrasse 30 - 35 D-10969 Berlin

Date: 

February 24, 2017 - March 12, 2017

Time:

Saturday / Sunday 3-5 pm // Samstag und Sonntag von 15 - 17 Uhr

Opening on February 24, 2017 at 7:00 pm

R A U S C H   |  Event
R A U S C H

R A U S C H
mit Anke Becker, Ulrike Buhl, DAG, Thomas Draschan, Sabine Herrmann, Klaus Killisch, Jerry Kowalsky, Susanne Schirdewahn

24.2.– 12.3.2017

Schau Fenster
Lobeckstr. 30-35 (Nähe Moritzplatz), 10969 Berlin

Eröffnung / opening reception
Freitag, 24.2.2017 ab 19 Uhr / February 24 2017 at 7 pm

20 Uhr
Enkidu rankX / Klaus Killisch
in/ebriate part I (Dionysus rising)
in/ebriate part II (Dionysus as victor)
eine Klanginstallation/Soundcollage

22 Uhr
Hippy-ESC live
https://hippy-esc.bandcamp.com/music

Man muss immer trunken sein.
Das ist alles, die einzige Lösung.
Um nicht das furchtbare Joch der Zeit zu fühlen,
das eure Schultern zerbricht und euch zur Erde beugt,
müsset ihr euch berauschen, zügellos.
Doch womit?
Mit Wein, mit Poesie, oder mit Tugend?
Womit ihr wollt,
aber berauschet euch.

(Nach Charles Baudelaire, „Enivrez-vous“, 1821-1867)

Das mit dem Rausch hat früh angefangen. Im Grunde schon mit Adam und Eva und natürlich dem Apfel. Dem „Malum“, das in seiner lateinisch/griechischen Doppeldeutigkeit nicht nur der Apfel ist, sondern auch das „Schlechte“. Der Genuss der verbotenen Frucht also ist dafür verantwortlich, dass nicht nur Adam und Eva aus dem Paradies vertrieben worden sind. Wir anderen auch. Seither ist der Rausch ein wichtiger Bestandteil des Lebens geworden, um durch ihn zumindest kurzfristig von der Last des Bewusstseins befreit zu werden. Rausch, rauschen, im Rausch finden wir etwas, das unser Fassungsvermögen übersteigt und zugleich tief in unserer eigenen Persönlichkeit verankert ist. Und uns einen spaltweit die Tür zum verlorenen Paradies wieder öffnet. Vielleicht ist dies eine zutreffende Erklärung, warum wir Kunst machen.
Durch die Kunst wird ein Ort geschaffen, wo ein Absturz und Aufsteigen aus der Sicherheit fordernden Realität erst wieder möglich wird. Neue Blickwinkel, die Versuchung, etwas mit anderen Augen zu sehen, eine unerwartete („Seh-)Erfahrung zu vollziehen.

Die Gruppenausstellung „Rausch“ im Schau Fenster Berlin geht dieser Frage nach, womit wir unsere Augen berauschen und inwiefern es mit Bildern und Formen erreicht werden kann, dem Rausch der Welt ein Gesicht zu geben.

Bei der Auswahl der Künstler kamen verschiedene Aspekte des Rausches, vor allem unter dem Vorzeichen einer Dualität, zum Tragen.
Sinnlichkeit und Härte (Ulrike Buhl), Wechselspiel zwischen Mensch und Natur (Sabine Herrmann), Sampling von Materie und Klang (Klaus Killisch), die Wirkung von Zeichen und Zeit (Anke Becker), das collagierte Ineinander von High und Low-Kultur (Thomas Draschan), die Meditation zwischen Punkt und Pop (DAG), der Mensch und sein nachhaltiges Abbild (Jerry Kowalsky), die Passion mit der unauflösbaren Komplexität der Dinge (Susanne Schirdewahn, Kuratorin der Ausstellung).

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