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CHIMERA


Posted on September 24, 2019

http://kunstquartier-bethanien.de

Event Type:

Exhibition

Location:

Kunstquartier Bethanien, Mariannenplatz 2, 10997 Berlin

Date: 

October 03, 2019 - October 12, 2019

Time:

12 - 20 pm

Preview: October 3, 2019 at 7:00 pm

CHIMERA   |  Event
CHIMERA

“PROBLEME KANN MAN NIEMALS MIT DERSELBEN DENKWEISE LÖSEN, DURCH DIE SIE ENTSTANDEN SIND.” - Albert Einstein -

Vom 03. Oktober - 12. Oktober 2019, präsentiert die international arbeitende deutsche Fotokünstlerin SEMRA SEVIN Ihre Gruppenasustellung CHIMERA im Projektraum des Kunstquartiers Bethanien.

CHIMERA ist das Konzept zu einer investigativen interdisziplinären Gruppenausstellung, bestehend aus Kunstwerken von in Berlin lebenden deutschen und internationalen zeitgenössischen KünstlerInnen. Die Ausstellung hat zum Thema die einzigartig vielfältige, kosmopolite und weltoffene Kunstszene, die in Berlin nach dem Mauerfall entstanden ist. Die Gruppenausstellung untersucht, wie die deutsche Wiedervereinigung Berlin zu einer der wichtigsten Hauptstädte Europas für Künstler machte und damit den interkulturellen Dialog förderte.

Anfang der 90er Jahre wurde das multikulturelle Berlin zu einem Schmelztiegel für internationale KünstlerInnen und Kreative, vor allem in den Nachbarschaften, die bereits multikulturell waren und wo neuer Wohnraum frei wurde. In Kombination mit einer einzigartigen Atmosphäre, in der man noch die Erinnerungen an den Zweiten Weltkrieg und an die DDR spürte, schufen diese KünstlerInnen eine Welt, in der für einige Dekaden “alles” möglich erschien. Unabhängig der Herkunft, Nationalität, Hautfarbe, Sexualität, oder des Glaubens - Berlin gab dieser vielfältigen Gesellschaft neue Möglichkeiten für ein friedvolles Beisammensein.

Diese Wiedergeburt der vereinigten Metropole aus Ost und West ist der Ausgangspunkt zu der Entwicklung der vielfältigen Kunstszene, die wir heute in Berlin haben und die immer weiter wächst. Sie hat sich als Vorbild für den interkulturellen Dialog, den Austausch von kreativen Ideen und ein friedliches Beisammensein bewährt. Sie ist zudem der Beweis dafür, dass Mauern abgebaut werden und Wunden heilen können, egal wie traumatisierend die Geschichte einer Stadt ist. Diese vielfältige kreative Gemeinschaft hat große Heilkräfte und ist ein positives Gegenbeispiel für die sich derzeit polarisierende Gesellschaft in Rechte und Demokraten und in Wohlhabende und Ärmere Bürger.

Die an der Ausstellung teilnehmenden, in Berlin lebenden deutschen und internationalen Künstler sind: Minor Alexander, Erik Andersen, Nina Ansari, Claas Bader, Philip Crawford, Mariona Berenguer, Per Christian Brown, Ulrike Buhl, Christa Joo Hyun D’Angelo, Mustafa Dok, GODsDOGs, Harm van den Dorpel, Adam Goldstein, Mia Granhøj, Ekin Su Koc, Miriam Lenk, Shannon Lewis, Nikolaus List, Nine Yamamoto-Masson, Toshihiko Mitsuya, Tere Recarens, Tanasgol Sabbah, Susanne Schirdewahn, Semra Sevin, Zuzanna Zita Skiba, Özer Toraman, Claudia Virginia Vitari, Melody LaVerne Bettencourt, Peter Wilde, Vadim Zakharov

CHIMERA, der Titel der vorgeschlagenen Ausstellung, leitet sich vom Namen eines feuerspuckenden Tieres aus der griechischen Mythologie ab, welches mehrere Köpfe und mehrere Wesen in einem Körper vereint. Dieses Tier hat einen imaginären Organismus, der aus genetisch unterschiedlichen Geweben besteht, die durch die Fusion von frühen Embryonen, Veredelung oder Mutation entsteht. Die CHIMERA wird als unglaubliche Kreatur interpretiert, abscheulich und bahnbrechend zugleich. Mythen der CHIMERA, wie die von antiken Dichtern Ovid und Homer, sprechen auch von einem weiteren ernsten Aspekt: Dass das Sichten einer CHIMERA das Omen für eine kommende Katastrophe ist.

Werden wir im Hinblick auf die aktuelle Situation Berlins mit einer zweiten Realität konfrontiert? Die kontinuierlich steigenden Mietpreise, die Probleme im sozialen Wohnungsbau, die zunehmende Einschüchterung durch die neue Rechte, die wachsende Kluft zwischen reich und arm, die Homogenisierung von Stadtvierteln die Spannung zwischen Anarchie und Regeln - könnte die Summe dessen, was derzeit in Berlin passiert ein Omen für eine kommende Katastrophe sein, gleich wie bei der Sichtung einer CHIMERA? Könnte die Spaltung der Berliner BürgerInnen bevorstehen?

In diesem Zusammenhang ist es von grosser gesellschaftlicher Bedeutung, den Dialog auf die vielfältige kosmopolite Künstlergemeinschaft zu lenken, um herauszufinden, wie eine Einheit in extremer Vielfalt entstehen kann. Das Ziel ist es, sowohl bei Besuchern als auch in der Presse und mit den Künstlern einen Dialog über die Entstehung von Vielfalt zu führen, damit jeder die Ergebnisse in unser Bildungssystem, unsere Arbeit und unseren Alltag integrieren kann, um diese Polarisierungen weitestgehend zu vermeiden.

Die Ausstellung wird positive als auch herausfordernde Aspekte der Vergangenheit und der Gegenwart Berlins untersuchen Die eingeladenen Berliner KünstlerInnen werden jeweils ihre persönliche Vision des chimärischen Berlins kreieren. Dabei beziehen sie ihre individuelle Identität, ihre persönlichen Geschichte, ihre künstlerischen Identität, Träume und Hoffnungen und ihre Beziehung zu Berlin. Es entstehen bei den KünstlerInnen fragmentierte Identitäten, die in ihrer Summe individuelle Chimären schaffen werden.

Diese Chimären werden in Form von Fotografien, Skulpturen, Malereien, digitalen Kunstwerken, Textilien, Performances, Projektionen und Collagen visualisiert. Da es ohne die Wiedervereinigung diese vielfältige Gemeinschaft nicht gäbe, ist die Eröffnung von CHIMERA am Tag der Wiedervereinigung Deutschlands, am 3. Oktober. Im Zeitraum zwischen Vernissage und Finissage wird es Künstlergespräche und ein Symposium mit eingeladenen interdisziplinären Wissenschaftlern aus verschiedenen Forschungs- und Kulturbereichen geben.

Dabei wird über die chimärische Identität gesprochen und über die Möglichkeiten, die die Wiedervereinigung geöffnet hat, aber auch über die die Herausforderungen, vor denen wir Heute stehen und die Perspektiven Berlins als Künstlerstadt, als auch Visionen für das zukünftige Wohnen in Berlin.

Der Projektraum im Kunstquartier Bethanien in Kreuzberg ist der ideale Ort, um eine Ausstellung über die Vereinigung unterschiedlicher Menschen in einem unvoreingenommenen, dynamischen Raum zu zeigen. Der Standort Kreuzberg hat nicht nur eine Zuwanderung aus Südeuropa und der Türkei erlebt, sondern war traditionell auch Zufluchtsort für Kriegsdienstverweigerer, für heimatlose weggelaufene Jugendliche, für Feministinnen und Menschen mit alternativen Ansichten und Lebenseinstellungen. Heute lebt in Kreuzberg eine Mischung aus angestammter und jüngst zugezogener internationaler Bevölkerung; Kreuzberg ist damit zu einer der vielfältigsten Nachbarschaften Berlins geworden.
- Semra Sevin -

CONTACT I SEMRA SEVIN I semra.sevin@gmail.com I +49 176 3121 0935 I