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Event Type:
Vernissage
Location:
KUNSTVEREIN MONTEZ, Honsellstr. 7
Date:
January 05, 2024
Time:
18 Uhr
50° / 8°
deep dive. measuring. spirit
6. Januar - 4. Februar 2024
Elvira Lantenhammer, Würzburg (Malerei)
Monika Linhard, Frankfurt a. M. (Rauminstallation)
Zuzanna Skiba, Berlin (Malerei)
VERNISSAGE am Freitag, den 5. Januar 2024, um 18 Uhr
Idee und Konzept: Elvira Lantenhammer, Monika Linhard, Zuzanna Skiba
Kuration und Einführung in die Ausstellung: Dr. Isa Bickmann, Kunsthistorikerin
Ort:
KVFM – Kunstverein Familie Montez e.V.
Honsellstr. 7
60314 Frankfurt
offen: Di - So, 13 - 19 Uhr
https://kvfm.de
Kartographie ist die Tätigkeit, die sich mit Hilfe der Vermessung des (landschaftlichen) Raumes ausdrückt. Sie erkundet, reflektiert und visualisiert topografische, infrastrukturelle und soziale Sachverhalte. Die Frankfurter Künstlerin Monika Linhard beschäftigt sich immer wieder in ihrem Werk mit Kartierung. Zu der Gruppenausstellung 50° / 8° deep dive. measuring. spirit, die vom 6. Januar bis zum 4. Februar 2024 im Frankfurter Kunstverein Familie Montez zu sehen ist, hat sie die Homburger Malerin Elvira Lantenhammer und Zuzanna Skiba aus Berlin eingeladen. Die drei Künstlerinnen treten über den beobachtenden, imaginären und symbolischen Zugang in eine Auseinandersetzung mit dem bildnerischem Sujet „Landschaft“. Der gemeinsame Austausch wird von dem Trio als Basis ihrer individuellen künstlerischen Prozesse verstanden, mit dem Ziel, sich einem ständig wandelnden Landschaftsbegriff anzunähern.
Initiiert wurde die Kooperation über die Ausstellung „mapping I three positions“, von der Malerin Elvira Lantenhammer 2022 für die Galerie im Kulturspeicher Würzburg. Die Zusammenarbeit der drei Künstlerinnen soll sich 2026 in Berlin fortsetzen.
Künstlerische Positionen :
Die nach Frankfurt Einladende, Monika Linhard, wird eine Rauminstallation von 420 x 450 cm Größe im großen Saal des Kunstverein Montez einrichten. „Double Square“, so der Titel, verweist auf Linhards Präsentation im Skulpturenzentrums Orońsko in Polen, die nur unter Zugangsbeschränkungen im Corona-Jahr 2020 stattfinden konnte. Dort war die Konstruktion aus herabhängenden Jalousienlamellen zwischen Bäumen installiert. Über Film und Ton – und über die seitdem vergangene Zeit hinweg – transferiert die Künstlerin nun jenen Außenraum in einen Innenraum. Sie lässt die von der natürlichen Luftbewegung entstandenen Geräusche der Aluminiumlamellen mit den Natur- und Vogelgeräuschen des Parks visuell und akustisch durch den Kunstverein wehen. Bereits in früheren Werken setzte sich Monika Linhard über forschende künstlerische Arbeit mit dem Landschaftsmotiv auseinander.
Monika Linhard, geb. 1957 in Bad Kissingen, studierte Freie Kunst an der Gesamthochschule Kassel nach einer Lehre als Holzbildhauerin an der Holzbildhauerschule Bischofsheim/Rhön. 1990 Bundesförderpreis des Ministeriums für Wissenschaft und Kunst, Bonner Kunstverein, 1993 das Stipendium Kunsthaus Wiesbaden, 1996 das Bahnwärterstipendium der Stadt Esslingen, 1998/1999 das Atelierstipendium des Landes Bayern, 2009 das Projektstipendium Gropiusstadt, Berlin, 2020/21 das Arbeitsstipendien HMWK, Wiesbaden und 2023 das NEUSTARTplus Stipendium der Stiftung Kunstfonds Bonn. Sie lebt und arbeitet in Frankfurt am Main. www.monikalinhard.de
Die von der Malerin Elvira Lantenhammer verwendeten Leuchtfarben ziehen den Blick auf sich. Ihre Farbfeldmalerei steht unter dem Überbegriff „siteplan“, die – obwohl abstrakt – die Pinsel führende Hand erkennen lässt. Die Künstlerin erhält ihre Inspiration auf Reisen und fragt: „Welche Farbe hat für mich ein Land, eine Stadt oder eine Region?“ Lantenhammers Malerei ist Reaktion auf Gesehenes und Erlebtes, eine synästhetische Transformation von Gerüchen, Geräuschen und Gefühlen. Sie selbst spricht von „Seelenlandschaften“. Intensiv leuchtende Farbflächen liegen nebeneinander, korrespondieren miteinander und bilden im Ganzen und in oft großen Formaten einen imaginierten Lageplan von Farbklängen, die der besuchten Landschaft zugeordnet wurden.
Elvira Lantenhammer wurde 1956 in Altötting geboren. Nach einer Ausbildung als Restauratorin studierte sie Malerei an der Akademie der Bildenden Künste München. Sie ist Trägerin des Debütantenpreises des Bayerischen Staates für Wissenschaft, Forschung und Kunst (1994), des Großen Kulturpreises der Stadt Würzburg (2020) und des Pollock-Krasner-Stipendiums, New York (2023). Sie verbrachte Residencies in Veliko Tarnovo, Bulgarien (2014), am Virginian Center for Creative Arts, USA (2015), in Fukuoka, Otsu und in Bharuch, Lecture Universität Baroda, Indien (2017) sowie am Centre d`Art Le Manoir, Mouthier Haute Pierre, Frankreich (2023). Die Künstlerin lebt und arbeitet im Schloss Homburg am Main und ist Initiatorin von Kunst in Schloss Homburg. www.elviralantenhammer.de
Anregen lässt sich die gelernte Kartographin Zuzanna Skiba von Landschaftsaufnahmen aus der Vogelperspektive, die topografische Naturformationen abbilden. Über kurze Linien in Öl, die sich wie Metallspäne in Magnetfeldern – so auch der Titel einer ihrer Werkserien – parallel zueinander ausrichten, entstehen organisch-räumlich anmutende Gebilde. Sie beschreibt ihre Werke als „mentale Kartographie“. Dabei seien, so die Künstlerin, Erinnerungen, aber auch konkret Erlebtes die Basis der Arbeiten. Der „kartographische Zeichenschlüssel der Geländeschraffur“ ist nicht nur Grundthema ihres Werkes, sondern er vermittelt in der Vereinigung von malerischer und zeichnerischer Ausführung Ferne und Nähe, Makrokosmos und Mikrokosmos, als Topoi der Landschaftsbetrachtung.
Zuzanna Skiba wurde 1968 in Köslin, Polen, geboren. Nach einer Ausbildung zur Kartographin mit dem Schwerpunkt Geländeschummerung und Luftbildauswertung in Bad Godesberg studierte sie an der FH Design in Bielefeld Malerei und freies Zeichnen. An der Minerva Akademie in Groningen (NL) besuchte sie die Postgraduate- und Masterclass für Malerei, anschließend Philosophy und Kunst im Kontext an der UDK in Berlin. Es folgen zahlreiche Auszeichnungen und internationale Ausstellungen u.a. das Schwalenberger Maler-Stipendium (2002), eine Residency am Frankfurter Kunstverein /Oder (2006). Die Künstlerin war Preisträgerin des Festival zur Wertschätzung der Kunst, tmp.deluxe, Berlin (2008), wurde nominiert für den Preis der Jungen Akademie der Künstler, Berlin (2011) und den Kunstpreis Tempelhof-Schöneberg, Haus am Kleistpark, Berlin (2012). Im Jahr 2016 erhielt sie die Fruholmen Lonely Island Residence, Norwegen, und das Projektstipendium der Käthe Dorsch & Agnes Straub Stiftung. Aktuell ist Zuzanna Skiba im Vorstand des historischen und zeitgenössischen wertvollen Vereins der Berliner Künstlerinnen 1867. Sie lebt und arbeitet in Berlin.
www.zuzannaskiba.com
Programm :
Samstag, 6.1. und 3.2.2024, jeweils um 17 Uhr
after work: Führungen durch die Ausstellung mit den Künstlerinnen
Sonntag, 21.1.2024, 15 - 18 Uhr
artist talk: Moderation Dr. Sonja Müller, Frankfurt a. M.
anschließend Neujahrsempfang mit Umtrunk
in Kooperation mit Frankfurter Kranz – Netzwerk kulturschaffender Frauen in Frankfurt
Ein Gespräch über das tiefe Eintauchen in die Landschaft, das gemeinsame Ausstellen als Erweiterung des eigenen Horizonts, über erfolgreiche Künstlerinnen und darüber, die Herausforderungen die Welt immer wieder aufs Neue künstlerisch einzufangen. https://frankfurter-kranz.de
Sonntag, 4.2.2024, 15 - 18 Uhr
Finissage, Neujahresgruß und Präsentation der Sonderedition anläßlich der Show
Die Ausstellung wird gefördert vom Kulturamt der Stadt Frankfurt am Main
Fotos : Chris von Löw